Weniger als die Hälfte der Raucher ist dazu in der Lage, ihr Laster durch die Einwirkung von Ärzten oder im Rahmen eines Entwöhn-Programms abzulegen. In den letzten Jahren entwickelte sich daher die E-Zigarette zur großen Hoffnung von vielen, die vor genau dieser Aufgabe stehen. Hier in diesem Artikel gehen wir der Frage nach, welchen Beitrag sie dabei wirklich leisten kann.

 

Die Schädlichkeit beider Produkte im Vergleich

Schon in der Schule wird Kindern klar gemacht, wie schädlich die Produkte sind, die bei der Verbrennung von Tabak entstehen. Im Rauch einer Zigarette befinden sich rund 4.000 verschiedene Substanzen, die bis tief hinunter in die Lunge gezogen werden. Etwa 70 davon sind erwiesenermaßen sehr schädlich für unseren Körper. Eine Verbrennung dieser Art findet bei den E-Zigaretten aber nicht statt. Hierbei wird nur ein Liquid verdampft und eingeatmet.

Um für die Raucher ansprechend zu sein, enthält auch die E-Zigarette den Suchtstoff Nikotin. Aus medizinischer Sicht ist dieser aber weit weniger bedenklich als viele andere Produkte, die bei der Verbrennung von Tabak entstehen. Dementsprechend kann der schon vorhandenen Sucht nachgegangen werden, ohne dabei zahlreiche schädliche Substanzen einatmen zu müssen.

 

Leichter mit dem Rauchen aufhören?

Ob die E-Zigarette als Hilfsmittel beim Rauchstopp eingesetzt werden kann, wurde bereits in mehreren Studien untersucht. In einer groß angelegten Untersuchung wurden passionierte Raucher klassischer Zigaretten zum Umstieg auf die elektrische Variante angehalten. Innerhalb eines Jahres hörten sie zu einem signifikanten Anteil öfter komplett auf zu rauchen als die Vergleichsgruppe.

Zudem stiegen 39% der Teilnehmer an der Studie komplett auf die elektrische Variante um und waren fortan nur noch Dampfer. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft war ihre neue Sucht damit weit weniger schädlich als die alte. Allerdings fehlt es noch an weiteren Studien in diesem Bereich, um diese Frage komplett zu klären.

 

Ist das Ziel nicht der komplette Stopp?

Auf unserem Portal schreiben wir immer wieder über Eigenschaften, die echte Männlichkeit definieren und einem Mann gut anstehen. Häufig finden sich darunter Konzepte wie die Konsequenz und Klarheit. Übertragen auf das Thema Rauchen ergibt sich daraus der Einwand, dass der Umstieg auf eine E-Zigarette noch nicht das Ende der eigentlichen Sucht darstellt. Schließlich wird die Aufmerksamkeit nur auf ein anderes Produkt verlagert.

Hier ist es wichtig, sich einmal vor Augen zu führen, wie komplex die komplette Entwöhnung von Tabak ist. Für viele gehört die Zigarette wie der Kaffee schon zum morgendlichen Ritual. Laut aktuelle Studien erreichen professionelle Kurse zur Entwöhnung lediglich eine Quote von maximal 50 Prozent. Beratungen von Hausärzten liegen bei einer Effektivität von 20 bis 30 Prozent. Diese Zahlen zeigen, wie schwer es den Rauchern in der Praxis fällt, das Rauchen hinter sich zu lassen. Derweil sterben pro Jahr etwa 120.000 Menschen einen vermeidbaren Tod, der durch das Rauchen verursacht wurde.

In Anbetracht all dieser Faktoren erscheint es schon als großer Erfolg, wenn die Sucht auf die weit weniger schädliche E-Zigarette verlagert werden kann. Diese bietet außerdem den Vorteil eines weit geringeren Suchtpotenzials. Dies hat damit zu tun, dass das Belohnungssystem im Gehirn deutlich langsamer auf einen Zug an der E-Zigarette reagiert und dementsprechend ein weniger starker Suchtdruck aufgebaut wird.