Ich finde es wichtig, sich am Anfang des Jahres mal hinzusetzen und das zurückliegende Jahr Revue passieren zu lassen. Meist stempelt man das Jahr einfach nur mit gut oder schlecht ab und macht weiter wie immer. Was aber wirklich passiert ist, wo man im Urlaub war, wen man getroffen hat, worüber man nachgedacht hat, was man gelernt hat, welche Fehler man gemacht hat, all diese Punkte geraten zu schnell in Vergessenheit. Meine „Erlebnisse“ und „Erkenntnisse“ aus 2016 möchte ich heute mit Dir teilen.

Mein Jahr 2016 in Stichpunkten:

  • Gründung eines kleinen Online-Unternehmens mit einem guten Freund
  • Urlaub in New York mit meiner Verlobten
  • Kurzurlaub in Edinburgh mit meinem Vater
  • Kündigung meines Arbeitsverhältnisses
  • Einmonatige Auszeit in Barcelona
  • Einen sehr interessanten Businesspartner kennengelernt
  • Einen alten Freund und kreativen Kopf wieder getroffen
  • Mit dem Turnen angefangen
  • Geburt meiner Tochter
  • Ein sehr schönes und ruhiges Silvester gefeiert

Hier habe ich mit Sicherheit ein paar prägende Momente und Gespräche vergessen, aber darum geht es auch nicht. Es geht um die Frage: Was nehme ich aus dem Jahr mit?

1. Für Geld und nicht nur für Beteiligungen arbeiten

Im letzten Jahr bin ich immer wieder auf Menschen getroffen, die sich neben Ihrer eigentlichen Tätigkeit ein kleines Business aufbauen wollten. Sei es eine Webseite, die sie betreiben wollten oder auch irgendetwas ganz anderes. Viel zu oft habe ich ihnen bei der Erarbeitung des Businessplans, dem Bau der Webseite und der SEO-Optimierung geholfen, ohne mich dafür direkt bezahlen zu lassen. Bei meinem ersten großen Projekt InsideTrading habe ich die Devise gelebt, im ersten Jahr alles kostenfrei anzubieten und einen Mehrwert für alle zu schaffen. Damit bin ich sehr gut gefahren. Daher dachte ich auch, diese Menschen haben ihren Traum und ihre Ziele, warum sollte ich ihnen nicht helfen und mich über eine kleine Beteiligung bezahlen lassen. Jedoch ist daraus einfach nie etwas geworden! Es fehlte die Lust, Zeit oder es war dann doch zu viel Arbeit, sodass sie am Ende des Tages nur meine Zeit verschwendet haben.

Aus diesem Grund lass ich mir jetzt eine kleine Aufwandsentschädigung im Vorfeld bezahlen oder Handel zumindest eine Art „Vertragsstrafe“ aus. Wenn sie AUFGEBEN, dann bekomme ich einen Teil meiner verlorenen Zeit bezahlt. Was soll ich sagen: es ist ein ganz anderes Arbeiten. Termine werden eingehalten, Ziele erreicht und es ist für alle eine WIN-WIN-Situation.

2. Preise erhöhen

Mit dem Beginn meiner Selbständigkeit fing ich an interessante Werbepartner zu kontaktieren. Mein Vorteil war, dass ich auf beiden Seiten gearbeitet habe und daher die Ziele, Ängste und Zweifel der Werbenden kannte. Daher konnte ich auf diese Punkte eingehen und meinem Gegenüber die Ängste und Zweifel meist schnell nehmen. Zudem habe ich meine Zahlen in Bezug auf die Seitenaufrufe, Benutzer, Klicks und den Erfolg anderer Werbepartner auch immer offengelegt. Die Richtigkeit habe ich durch einen Screenshot von meinem Google-Analytics-Konto bewiesen, was immer sehr gut ankam. Der Grund ist, dass die meisten Webseitenbetreiber ihre Zahlen beschönigen. Natürlich habe ich am Ende des Gesprächs dann meinen Preis genannt und immer die gleiche Antwort bekommen: „Das ist aber im Vergleich sehr günstig“. (Da meine Seite noch nicht so gut besucht war, schien mir der Preis angemessen)

Was soll ich sagen, es kam nie zu einem Abschluss. Nachdem ich dann einen Werbepartner am Telefon hatte und mit diesem nicht so unbedingt etwas zu tun haben wollte (Das Produkt war gut, aber das Zwischenmenschliche passte nicht so recht.), habe ich ihm einen übertrieben hohen Preis genannt. Der Vertrag kam Zustande und das obwohl der Preis sehr hoch war (10-mal höher)und ich mich im Vorfeld bezahlen lassen habe. Dieser Preis ist heute mein Einstiegspreis und meine Conversion Rate war noch nie besser.

Der Preis spiegelt in den Köpfen vieler noch immer die Qualität wider und daher kann ich euch nur empfehlen, arbeitet qualitativ hochwertig und lasst euch gut bezahlen.

3. SEO-Optimierung ist das A und O

Auf MännerTagebuch schreibe ich aus Spaß an der Freude und einfach über alles, was mich interessiert. Bei meinen anderen Projekten ist das anders! Da schreibe ich Artikel, an denen ich dann im optimalen Fall noch Jahre später immer mal wieder ein paar Euros durch Affiliate-Verträge (Verkaufsprovisionen) verdiene. In diesen Artikeln steckt dann wirklich viel Zeit, Erfahrung, Research und Wissen. Wenn ein solcher Artikel fertig auf der Webseite erscheint , ihn durch einen Facebook-Post eventuell 100 Leute lesen und dieser dann nie wieder gefunden wird, weil er auf der Webseite untergeht und bei Google nicht gelistet wird, dann ist das deprimierend. All die Arbeit war dann umsonst.

Es fiel mir wie Schuppen von den Augen, als ich einen alten Artikel von mir für MännerTagebuch umschrieb. Dieser Artikel wurde auf einer anderen Seite unter dem Namen „In 7 Schritten zur ersten Aktie“ gepostet und für den Suchbegriff „ersten Aktie“ optimiert. Das Problem hierbei ist, dass die Begriffe „ersten Aktie“ null mal im Monat bei Google gesucht werden, wohingegen die Kombination „erste Aktie“ 100.000 bis 1.000.000 Mal im Monat gesucht wird. Dieser eine Buchstabe kann darüber entscheiden, ob eure Artikel gelesen werden oder auch nicht!

Mach Dir einfach Gedanken, mit welchen Begriffen Du nach einem solchen Artikel suchen würdest und nutze diese Wörter ein paar mal. Wer es etwas ernster meint, dem kann ich den KW-Finder* und meinen Artikel „Die 11 besten deutschsprachigen SEO-Webseiten und SEO-Blogsans Herz legen.

4. Umgib Dich mit erfolgreichen Menschen

Eines meiner aktuell liebsten Zitate ist „Du bist der Durchschnitt der 5 Personen, mit denen Du am meisten Zeit verbringst“. (Leider weiß ich nicht, von wem es ursprünglich stammt) Bei diesem Zitat geht es mir nicht um die in Minuten gemessene Zeit, die ich mit Personen verbringe, sondern eher um den Grundgedanken. Wenn man in einer Sache gut und erfolgreich werden möchte, dann sollte man den Besten zuhören! In unserer heutigen Gesellschaft muss man diese Personen nicht mehr kontaktieren, sondern Ihnen nur noch folgen und alles lesen, das sie von sich geben. Durch die zunehmende Transparenz der meisten Leader versteht man da sogar deren Denkweise und übernimmt diese dann auch irgendwann für sich selbst.

Such dir auf Deinem Gebiet die 5 Besten und lies jeden ihrer Beiträge. Hört deren Podcasts und schau Dir deren Produkte mal an. Anschließend such Dir Gleichgesinnte, unterhalte Dich mit ihnen darüber und überwacht eure Erfolge gegenseitig.

Versteh mich nicht falsch! Du sollst nicht mit Deiner Freundin Schluss machen, weil sie sich nicht mit dem Analysieren von Aktien beschäftigt oder 15 verschiedene Wege aufzählen kann, wie man passives Einkommen generiert.

5. Reißleine ziehen und kündigen

Kennst Du das? Ein Chat ploppt auf oder das Telefon klingelt, Du siehst den Namen Deines Chefs auf der Anzeige und Dein Puls schießt in die Höhe, obwohl Du gar nicht weißt, was er von Dir will? Du kommst abends nach Hause und denkst, Du hast heute echt viel geschafft und weißt dennoch, dass  es den Ansprüchen Deines Chefs nicht genügen wird? Eventuell setzt Du Dich sogar noch mal ein paar Stunden hin und machst weiter? Du bist gestresst und hast einfach keine Lust mehr morgens aufzustehen?

Genauso war es bei mir Anfang des Jahres. Nachdem ich mir das dann noch weitere 3 Monate mitmachte, habe ich mich mit dem Buch „Who moved my Cheese“ (5,99 EUR | es sind nur wenige Seiten mit ganz vielen Bildern, aber dennoch ist es ein „must read“) einen Abend lang hingesetzt. Anschließend habe ich mir die Frage gestellt, was das Schlimmste wäre, das mir passieren könnte, wenn ich jetzt kündige? Die Antwort weiß ich heute nicht mehr, aber ich habe gekündigt und bin dann erst einmal einen Monat nach Spanien gegangen, um mir über alles im Klaren zu werden!

Eine der besten Entscheidungen meines Lebens! Heute frag ich mich nur noch, warum ich so lange gewartet habe.

Ich hoffe, Du konntest ein paar Punkte mitnehmen und ich habe Dich zum Denken anregen können. Mich würde natürlich auch interessieren, was Du aus 2016 mitnimmst.